Die Stücke auf 2.13 sind präzis unternommene
Exkursionen ins Abstrakte. Die Gitarre bleibt der Schwerpunkt
des gesamten Albums, wird aber durchsetzt von weichen, geisterhaften,
mehrstimmigen Gesängen, die an vielen Stellen hinein- und
wieder hinausrieseln und das Album zu einem wunderschönen
und einzigartigen Werk akustischer Musik machen. Dort, wo der
Solo-Gesang einsetzt, ist die Stimme warm und einladend und erinnert
an Elliot Smith oder Jose Gonzales. Ähnlichkeiten zu diesen
Songwritern finden sich vor allem in der musikalischen Athmosphäre
von Stücken wie A.M., Candles und Close, während bei
den härteren Stücken X, Blackout und Bones eher der
Einfluss von Künstlern wie Kate Bush, Radiohead oder sogar
den Grunge Rockern der 90er Jahre, Alice in Chains, zu hören
ist.
Ganz der Tradition entsprechend, bleiben McMillans
Texte auf 2.13 äußerst rätselhaft. Viele Textpassagen
kommen nicht in der gängigen Form von Strophe und Refrain
daher, sondern eher wie ein Gedicht, das dem Hörer Einsichten
in die darunter liegende Musik gewährt. Die Auswahl der behandelten
Themen, wie beispielsweise australische Sträflinge, Behinderung,
japanische Kätzchen, Autounfälle und Verbrechensopfer
mag zunächst willkürlich erscheinen. Dennoch gelingt
es McMillan, all diese Themen zu verknüpfen und damit einen
geschlossenen Bogen über das gesamte Album zu spannen. Während
Musik und Texte vielleicht dunkel wirken mögen, so liegt
doch auch etwas Unschuldiges und Gnädiges über dem Ganzen.
In Form von fröhlichen Gitarren-Licks, plötzlichen Stilwendungen
mitten im Song und einer insgesamt leicht verschrobenen Stimmung
wird so eine gesunde Balance zwischen Dunkel und Hell gehalten.
Matt Crute (Schlagzeug) und Brad Lewis (Bass), die bei Ghosts
und A.M. mitspielen, sind mittlerweile Mitglieder der Live-Band
und werden Tim auf seinen Record-Release-Touren durch Europa und
Australien begleiten.
Tim
McMillan auf MySpace
Tim
McMillan auf YouTube
|
|